Rennmäuse

Unsere Mongolischen Rennmäuse 

(Meriones unguiculatus) 

Wir haben eine kleine Hobbyhaltung und Liebhaberzucht von Mongolischen Rennmäusen.

Seit meiner Kindheit halte ich Rennmäuse und habe auch nicht allzuviel später meine ersten Rennmäusebabys großgezogen, noch unter Aufsicht meiner Eltern. ;)

Es gab damals noch recht wenig Informationen, über diese, heute so beliebten Haustiere und ich musste mir vieles durch "learning by doing" selbst beibringen...

Aber auch heute noch gibt es noch recht viele Fehlinformationen zum Umgang und zur "artgerechten" Haltung von Mongolischen Rennmäusen...

Weiter unten habe ich, in Kurzfassung, eine kleine Liste mit Haltungsinfos zusammengestellt, die auf meinen persönlichen Erfahrungen basiert und welche ich Ihnen wärmstens ans Herz lege, zu lesen.

Bis heute (über 20 Jahre später!) haben mich diese possierlichen und faszinierenden Tierchen nicht losgelassen, sodass ich eigentlich fast immer, mit nur kurzen Unterbrechungen, Rennerchen als süße, interessante und intelligente kleine Hausgenossen hatte.

Mittlerweile züchte ich die niedlichen Nager in verschiedenen Farbschlägen einfarbig und gescheckt, wobei ich mein Hauptaugenmerk auf die Gesundheit und Charaktereigenschaften der einzelnen Zuchtmäuschen lege. Kranke, scheue oder bissige Tiere usw. werden nicht zur Zucht eingesetzt. 

Nicht zuletzt, legen wir natürlich auch sehr großen Wert auf einen ausgeglichenen Körperbau, schöne Farben und klare Scheckungen bei den Schecken, sowie eine schöne Schwanzquaste.

Einen kleinen Einblick in unsere Haltung können Sie weiter unten sehen.

 

Wenn Sie Rennmäuse für Ihre Kinder haben möchten, bedenken Sie bitte, dass diese Tiere keine Kuscheltiere sind und sich für Kinder ab ca. 8 Jahren als Haustiere eignen. 

Aber letztendlich müssen Sie selbst wissen, ob Ihr Kind oder Ihre Kinder "reif" genug sind um mit solchen relativ fragilen und flinken Tierchen schon umgehen können. Renner können bei falschem Umgang schnell Verletzungen davontragen und auch mal ziemlich kräftig zubeißen! Das kann, bei all zu kleinen Kinder-Fingerchen, schwere Verletzungen verursachen!

Anders als immer behauptet, sind Rennmäuse keine "reinen" Beobachtungstiere! Sie können zum Halter durchaus eine sehr enge Beziehung aufbauen und sogar Tricks lernen! Man sollte sie sogar regelmäßig auf die Hand nehmen, um auch bei evtl. notwendigen Krankheitsbehandlungen, die Tiere stressfrei handhaben zu können!

 

Unsere Abgabe-Rennerchen sind alle handzahm und bestens sozialisiert. 

Wir legen sehr großen Wert auf die Zahmheit unserer Renner, sodass Sie bei ihrer Adoption nicht zum ersten Mal gefangen werden müssen, dadurch gleich riesigen Stress haben und letztendlich im neuen Zuhause noch scheuer werden, weil sie ja direkt schlechte Erfahrungen mit der Hand des Menschen gemacht haben. 

Daher beschäftigen wir uns, von klein auf, regelmäßig mit den Tieren und füttern Sie aus der Hand oder nehmen sie hoch und streicheln sie. 

Ungezähmte Jungtiere haben es im neuen Zuhause meißt doppelt so schwer sich einzugewöhnen und dann noch zahm zu werden. 

Wenn sie es von Klein auf gewöhnt sind, Umgang mit dem Menschen zu haben, der sich nicht nur auf Füttern, Tränken und Säubern beschränkt, sind die Renner insgesammt sehr viel angstfreier, aufgeschlossener und ausgeglichener. Sie vertragen den Umzug und eine evtl. anstehende Vergesellschaftung sehr viel besser und man hat, von Anfag an, sehr viel Freude mit den kleinen neuen Hausgenossen. 

Unsere Jungtiere sind bei Abgabe teilweise sogar richtig aufdringlich und wollen direkt auf die Hand wenn man sie ins Gehege hält ^^ 

Bei Auszug gibt es natürlich auch etwas gewohntes Futter und etwas gewohnte Einstreu mit ins neue Zuhause. 

Eine Abgabe der Kleinen erfolgt mindestens zu zweit, Einzelabgaben nur in vorhandene Rennergesellschaft zur Vergesellschaftung.

Sie kennen dann natürlich auch diverse Alltagsgeräusche und sind auch Frischfutter gewöhnt.

Die Kleinen sind bei Auszug mindestens 10 Wochen alt und von daher genau im richtigen "Umzugsalter", da sie lange genug gesäugt (nicht viel zu früh abgesetzt) wurden und sich ihr Immunsystem stärken konnte. 

8 Wochen junge Renner geben wir ausschließlich nur zur Vergesellschaftung ab.

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Und manchmal sagen Bilder mehr als 1000 Worte :) 

Hier ein kleiner Einblick in unsere Haltung:

BITTE BEACHTEN:
Es handelt sich hier um Bilder aus jahrelanger Haltung.

Die Fotos Zeigen auch neu eingerichtete Becken, deren Einstreu noch nicht "angewachsen" ist oder teilweise auch noch unbesetzt sind. Sowie Fotos von Tieren, die zwecks der Fotografie in Boxen, kleinere Becken oder auf hergerichtete Plätze gesetzt wurden, welche nicht zur Dauerhaltung von Rennmäusen geeignet sind!


Weiter unten, finden Sie ein paar Infos, zur Erstausstattung und Haltung von den süßen Nagerchen ^^

Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit und lesen Sie es sich durch, die Renner werden sehr dankbar sein!

 


Sie möchten sich Rennmäuse als neue Hausgenossen zulegen und wissen nicht wo sie am besten anfangen sollen und was Sie noch alles benötigen um den Bedürfnissen der kleinen Tierchen gerecht zu werden? 

 

Hier ist eine Renner-Equipment-Liste (Grundausstattung) zum Abhaken + Infos ;) 

- 1 Nagarium oder Aquarium mit Gitterabdeckung

--> Holzgehege sind leider für Rennmäuse nicht geeignet, da die Tiere sich durch das Holz durchnagen können / werden, auch wird es mit der Zeit recht unhygienisch und beginnt zu riechen, da man es nicht gut säubern kann... 

--> Gittergehege/-käfige, haben meißt Plastikschalen, die ebenfalls zernagt werden und an den Gitterstäben können sich die Renner schwere Verletzungen, wie z.B.: Beinbrüche zuziehen! 

--> Wir empfehlen ein Aquarium, es ist günstiger in der Anschaffung, man kann schön hoch einstreuen und man hat nicht das Problem, dass die Leisten der Schiebescheiben weggefressen werden und dann die Scheiben herausfallen, oder dass Streu und Sand beim Öffnen herausfällt. Zusätzlich erschrecken viele Renner sehr, wenn die Scheiben geschoben werden oder springen ruckzuck aus dem Becken heraus.

- Rennmäusefutter 

- Sepiaschale 

- Salzleckstein 

- Mehlwürmer / Trockeninsekten oder lebende 

--> Lebende Insekten sollten vor der Verfütterung nochmal für ein paar Tage mit ungespritzem Frischfutter und Haferflocken ernährt werden. Halten kann man sie in speziellen Faunaboxen mit Schieberöhren. Das Anbieten von Kletterästen (Bei Heuschrecken / Grillen / Heimchen) ist sinnvoll. Auch etwas Einstreu (Vogelsand hat sich bei uns bewährt) um den Kot aufzunehmen ist von Vorteil. Ein Schälchen mit Hydrogel zur Wasserversorgung sollte ebenfalls nicht fehlen. Ein regelmäßiges / tägliches besprühen mit sauberem Leitungswasser trägt auch dazu bei, dass die Tiere Wasser aufnehmen und verhindert somit weitestgehend den Kannibalismus unter den Tieren.

- 1 Wasserschale 

- 1 Häuschen 

--> Bitte beachten, dass es genügend Platz für alle ausgewachsenen Renner bietet! Die viereckigen Mäuse-Häuschen mit Eischlupf- und Fensterlöchlein sind um einiges zu klein! 

- 1 Tunnel 

- 1 weitere Ebene 

- 1 sandgestrahlte Weinrebe zum Klettern oder Ähnliches (Aquaristik-/Terraristikbedarf) 

--> Achtung: kein "Mopani"-Holz verwenden, das kann giftig sein, da es teilweise in schwermetall-belsteten Gebieten gesammelt wird! 

- Kleintierstreu (Späne oder Holzchips) 

--> Wir empfehlen Holzchips in mittlerer Körnung, da die Rennerchen so mehr "Grip" unter den Pfoten haben und nicht "wie auf Wolken" laufen. Auch die Krällchen werden besser abgenutzt. 

- gutes grünes und wohlriechendes Heu 

- Chinchillasand 

- Knabberhölzer zum Nagen (Obstbaumäste/Haselnuss.) 

--> Falls diese draußen gesammelt werden, bitte gut mit heißem Wasser säubern und danach abtrocknen, das beugt Parasitenbefall vor! 

- Küchenrollen- / Toilettenpapierpapier zum Nestbau (unbeduftet) 

--> Achtung: keine Hamsterwatte verwenden! Diese kann schlingen bilden und Gliedmaßen abschnüren! 

- Zeitungspapier zum Nestbau und zur Beschäftigung

--> Alle Pappe- oder Papiersachen müssen frei von Kleber- Klebebandrückständen sowie frei von Metallklämmerchen oder ähnlichem sein. Bedrucktes-, duftendes oder Glanzpapier bitte nicht verwenden! Bitte bedenken Sie, dass Kartonteile zernagt werden und somit nicht als Ebene für schwere Einrichtungsgegenstände wie Wassernapf und Steine dienen können! 

- 1 etwas größere "Faunabox"/ "Faunarium" zum Transport 

--> Die Box ist im Terraristikbedarf erhältlich und sollte so hoch sein, dass die ausgewachsene aufgerichtete Maus nicht an den Gitterdeckel gelangt (mind. 20 cm H). 

--> Achtung: die "speziellen" Nager-Transportboxen in Kugelform, die aus zwei Teilen bestehen, mit den seitlichen Schlitzen und dem durchsichtigen Plastik-Deckel, sind für Rennmäuse ungeeignet! Die Schlitze werden angenagt und die Tiere können mit dem Kopf nach unten Rutschen und erdrosseln sich regelrecht! (Wie bei "Kippfenster-Katzen"!) Zusätzlich sind sie recht unpraktisch in der Handhabung und schlecht zu öffnen, zu schließen und zu säubern. 

 

Kurze Grundregeln zur Einrichtung des Geheges und zur Pflege der Süßen: 

- Der Standort des Geheges sollte so gewählt werden, dass er vor direkter Sonneneinstrahlung und lauten Geräuschen geschützt ist. Eine Platzierung des Geheges auf einem Tisch ist dem Boden vorzuziehen. Ebenfalls sollte man bedenken, dass Rennmäuse im 2 bis 4 Stundenrythmus Tag- und Nachtaktiv sind. Was störend sein kann, wenn sie neben dem Bett stehen und man eigentlich schlafen möchte. Ungeeignete Räume sind: die Küche, wegen der Dämpfe und das Badezimmer, wegen der Feuchtigkeitsentwicklung. Räume ohne regelmäßigen oder ganz ohne Tageslichteinfall, müssen natürlich tagsüber beleuchtet werden, auch in der Abwesenheit des Herrchens oder Frauchens! Notfalls mit einer Zeitschaltuhr regeln und am besten mit einer Vogellampe, wegen des Spektrums.

- Plastik und beschichtetes Holz (Regalböden usw.) haben in Rennmäusegehegen nichts zu suchen! Verwenden Sie Naturmaterialien wie Sand, Keramik, unbehandeltes Holz, saubere Steine, Heu, Obstbaumäste, Roh-Papier/Pappe usw. Glas-Gegenstände gehen ebenfalls.

- Alle schweren Gegenstände gehören ganz auf den Boden des Geheges oder auf eine feste Ebene, sodass ein herunterschmeißen oder Unterbuddeln dieser, von vorneherein verhindert wird! 

- Ein Laufrad oder ein Laufteller sollte nur unter Aufsicht zur Benutzung bereitgestellt werden, da Rennmäuse eine "Laufsucht" entwickeln können. Zusätzlich können bei der Benutzung, von mehreren Rennern gleichzeitig, schwere Unfälle passieren (Überschläge/Herausfliegen usw.) Wenn soetwas angeboten wird, sollte das Lauf-Utensil aber natürlich dementsprechend groß gewählt werden, dass der Rücken sich nicht durchbiegt und es sollte keine Schereneffekte aufweisen. Ein Rad muss von einer Seite geschlossen sein. Die Standfestigkeit muss ebenfalls gegeben sein. Holz ist Plastik gegenüber natürlich zu bevorzugen. 

- Nippeltränken aus Plastik haben im Gehege nichts zu suchen. Von Außen angebracht, können sie natürlich benutzt werden. Dann sind sie auch hygienischer als ein Wassernapf. Ein Napf ist allerdings von "der Art der Wasseraufnahme" her natürlicher. Zusätzlich gibt es kein "Nippelkugelgeräusch". Er kann auf einer erhöhten Ebene stehen, dass er nicht so schnell verschmutzt. 

- Wippen sind nur unter Aufsicht anzubieten, wegen der Quetschgefahr. 

- Das Futter wird im ganzen Gehege verstreut, sodass die Kleinen durch die Futtersuche beschäftigt sind. Pro Mäuschen, alle zwei Tage, eine gute Hand voll verteilen, dass auch etwas ungewolltere Bestandteile gefressen werden und nicht nur die fetten Körner und Samen. Bei Neueinrichtungen oder Gehegereinigungen, darf es auch ruhig mal etwas mehr sein, dass die Tierchen ihr Futter auch finden und das Fresschen nicht im neuen Einstreu "untergeht".

- Frischfutter kann - muss aber nicht - täglich angeboten werden, sollte aber ein- bis zweimal in der Woche gegeben werden. Es sollte immer nur so viel gegeben werden, wie die Tierchen in kurzer Zeit auffressen und Reste sollte man wieder entfernen.

- Der Sand sollte mit in der Einstreu verteilt sein, so wird das Fell der Renner direkt beim Buddeln schon gereinigt und die Tiere müssen nicht immer eine "Badestelle" aufsuchen. Diese kann natürlich zusätzlich angeboten werden. Nur eine Badestelle anzubieten, ist unnatürlicher und meißtens wird diese sowieso ausgebuddlelt oder verbuddelt...

- Bauen Sie bitte keine riesigen hohen Kletterlandschaften (gemeint sind "Aquariumaufsätze" mit gefährlichem Gitter! oder ungesicherte Ebenen über 30cm Höhe). Rennmäuse können zwar klettern, allerdings nicht sehr gut. Zusätzlich können sie keine Höhen einschätzen und springen einfach überall herunter! Rennmäuse haben keinen Greifschwanz, der zum Festhalten taugt, sie sind Boden- und Höhlenbewohner und keine Klettertiere oder Baumbewohner wie z.B.: Eichhörnchen.

- Säubern Sie das Gehege ca. 1 x im Monat (bitte nicht häufiger) und behalten Sie immer etwas von der alten Einstreu, um sie über die neue zu streuen, sodass die Tiere ihren Geruch, den sie brauchen um sich wohl zu fühlen, behalten. Man kann auch im Wechsel die Einstreu und die Einrichtungsgegenstände säubern.

- Sollten Sie mit den Kleinen einmal zum Tierarzt müssen, nehmen Sie immer alle Tiere der Gruppe mit, ansonsten kann es passieren, dass das "verreiste" Tier nicht mehr wiedererkannt und somit aus der Gruppe verstoßen wird. (Auch bei nur zwei Tieren!)

- Beschäftigen Sie die Kleinen regelmäßig um monotonem Verhalten ("Käfigkoller") wie Eckenbuddeln, ständigem ablaufen von bestimmten Strecken, Eckenhüpfen und ähnlichem Zwangsverhalten vorzubeugen. 

--> Was man alles machen kann:

- Zeitungspapier/Pappe/Küchenrolle/Toilettenpapier zum Schreddern

- Heu 

- Äste

- Umbauen

- neue Einrichtungsgegenstände gegen alte austauschen /abwechseln

- Tricks beibringen (Clickertraining)

- Abenteuerkiste basteln (Großer Karton als Auslauf unter Aufsicht mit neuen Spielsachen usw.)

- Futter in Zeitung oder Toilettenrollen einpacken zum auspacken

- usw. es gibt unzählige Möglichkeiten :)

 

Hier eine visuelle Veranschaulichung zu geeigneten und ungeeigneten Rennmaus-Gehegen:


Generelle Gehegeausrichtung für Mongolische Rennmäuse:

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Nähere Beschreibung:


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Einrichtungsbeispiel:



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Thema Aquariumaufsätze:





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Bedingt geeignetes Gehege:



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Ungeeignete Unterbringungen für Rennmäuse:


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Diese Liste und Angaben enthalten Empfehlungen unsererseits, wir können jedoch keine Garantie auf die Benutzung der genannten Sachen geben. Und können auch keine Haftung übernehmen. Wir bitten hierfür um Verständnis. 

 

Und hier noch mehr Fotos! ^^



Hier Fotos von zwei 2022 "laufenden" Zuchtbecken:



 



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